2018

Samstag, 17. März: Liederabend Marelize Gerber (Sopran) in der Kirche in Oberrohrbach

Zum ersten Mal in unserem neuen Standort für Hammerflügel-Konzerte, der 2008 geweihten Kirche in Oberrohrbach (westlich von Korneuburg). Dieses Juwel moderner Architektur ist schon ohne Konzert eine Reise wert (die aus Wien sogar kürzer ist als nach Niederfellabrunn). Näheres auf https://www.erzdioezese-wien.at/pages/pfarren/9944/ortedesglaubens/oberrohrbach und mehr im Detail auf http://www.leobendorf.at/Kirche_Oberrohrbach. Die Kirche zu sehen ist schon ein Erlebnis - noch mehr in der hervorragenden Akustik ein Konzert zu hören.

Der wunderbare Sopran Marelize Gerber aus Südafrika (aber seit langem in Wien zu Hause) und mit historischer Klarinette Róbert Šebesta aus Bratislava gesellten sich zu Walter Riemer am Hammerflügel mit einem das Publikum begeisternden Programm (das Beifall nach fast jedem Lied auslöste).

Schubert Liebe schwärmt auf allen Wegen D 239 (Goethe)

Schubert Die Forelle op. 32 D 550 (Uhland)

Mozart Das Veilchen KV 416 (Goethe)

Schubert Heidenröslein D 257 (Goethe)

Schubert Gesang Nr. III “Ave Maria” op. 52/6 D 839 (Walter Scott)

Schubert Du bist die Ruh D 776 (Rückert)

Schubert Rastlose Liebe D138 (Goethe)

Mozart Als Luise die Briefe ihres ungetreuen Liebhabers verbrannte (Gabriele von Baumberg) KV 520

Mozart Das Traumbild KV 530 (Hölty)

Schubert Gott im Frühling D 448 (Johann Peter Uz)

Mozart Un moto di Gioia KV 579 (Lorenzo Da Ponte )

Schumann Aus den „Fantasiestücken für Klarinette und Klavier“ op. 73 Nr. 1

Schubert Ganymed D 544 (Goethe)

Schubert Liebhaber in allen Gestalten D558 (Goethe)

Schubert Frühlingsglaube op. 20/2 D 686 (Uhland)

Schubert Seligkeit D 433 (Hölty)

Schubert Der Hirt auf dem Felsen D 965 (Wilhelm Müller und Karl August Varnhagen von Ense)

Zugabe: Mozart: Nehmt meinen Dank

 

Klavier: Andreas Stein (Augsburg um 1780, Nachbau 1995)

Hirt auf dem Felsen

Sebesta - Riemer - Gerber

Samstag, 28. April: Duoabend Julia Kainz (Violine) in der Kirche in Oberrohrbach


Julia Kainz, Walter Riemer


Klavier: Andreas Stein (Augsburg um 1780, Nachbau 1995)

Unser zweites, gut besuchtes Konzert im Oberrohrbach brachte einen großen Erfolg für die souveräne Geigerin mit ihrem anspruchsvollen Programm, das auf die verwendeten Instrumente ideal zugeschnitten war (hinsichtlich J.S. Bachs ersetzte der Hammerflügel das ursprünglich vorgesehene Cembalo, dank seiner wesentlich überlegenen Ausdruckskraft durchaus legitim):

J.S. Bach:

Sonate Nr. 5 f-Moll BWV 1018

Mozart:

Sonate e-Moll KV 304 (300c)

Beethoven:

Sonate Es-Dur op. 12/3

Schubert:

Sonate a-Moll D 385 (op. post. 137/2)

Zugaben: Schubert, Mittelsätze aus den Sonaten D-Dur D 384 bzw. g-Moll D 408

Samstag, 12. Mai: Duoabend mit Armin Egger (Gitarre) in der Kirche in Oberrohrbach

Gitarre-Konzerte waren in Niederfellabrunn immer gut besucht; kein Wunder, haben doch sehr viele Leute Gitarre-Unterricht genossen. Überraschend war der recht schwache Besuch bei diesem von allen Besuchern genossenen Konzert, in dem sich die Kombination Gitarre mit Hammerflügel als echtes Erlebnis präsentierte. Die Werkeauswahl enthielt auch die absoluten "Zuckerln" aus der Zeit unseres Hammerflügels; darüber hinaus gab es auch noch zwei Solostücke, um jedes der beiden Instrumente allein beurteilen zu können. Jenes für Gitarre solo war ein zeitgenössisches Werk, dessen Komponistin anwesend war und auch einige einführende Worte beifügte.

Faszinierend das  perfekte Zusammenklingen einer "nagelneuen" Konzertgitarre mit dem Klavier (Modell dazu 240 Jahre alt!); mit einem mordernen Flügel wäre das nicht zu erreichen. Dazu noch ein Gitarrist, der seinem Ruf als vielfacher internationaler Preisträger alle Ehre tat. Erwähnenswert auch das perfekte Harmonieren mit dem Pianisten Walter Riemer.

Ludwig van Beethoven (1770 - 1827):

Adagio Es-Dur WoO 43/2
Andante con Variazioni D-Dur für Gitarre und Klavier, WoO 44/2

Anton Diabelli (1781 - 1858):

Sonatine A-Dur op. 68

Joseph Haydn (1732 - 1809):

Andante mit Variationen f-Moll Hob. XVII/6 („Andante con Variazioni“, Haydns letztes Solo-Klavierwerk aus 1793)

Gabriele Proy ( *1965):

Azurit für Gitarre solo (2011)

Caspar Joseph Mertz (1806 - 1856):

Wasserfahrt am Traunsee
Barcarole

Carl Maria von Weber (1786 - 1826):

Divertimento op.38

Johann Nepomuk Hummel (1778 - 1837):

Potpourri op. 83

Zugabe:
Beethoven: Sonatina C-Dur WoO 44/1

 


Riemer / Egger

Gabriele Proy / Armin Egger

Walter Riemer / Armin Egger

Klavier: Andreas Stein (Augsburg um 1780, Nachbau 1995)

Sonntag, 27. Mai: Klavierabend Anna Volovitch im Schloss



Beim Spielen einer Zugabe

Wieder eine großartige pianistische Leistung, im vollen Saal gebührend gefeiert. Was Anna von den meisten abhebt, ist neben ihrer technischen Überlegenheit vor allem die musikalische Gestaltung ihres Vortrags. Sie nimmt sich gerade das richtige Maß an Freiheit, bleibt damit dem Komponisten und seinem Werk treu, macht aber jede darin enthaltene Idee deutlich und glaubhaft. Unser klingt noch dazu unter ihren Händen noch schöner als sonst.
Und das noch dazu am Tag vor ihrem Geburtstag! Wir gratulieren!

Ludwig van Beethoven (1770-1827)

Sonate cis-Moll op. 27/2 (Mondscheinsonate)

Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847)

Variations Sérieuses op. 54 (MWV U 156)

Franz Liszt (1811-1896)

Ungarische Rhapsodien
Nr. 11 a-Moll S.244/11
Nr. 12 cis-Moll S.244/12
Nr. 13 a-Moll S.244/13

Zugaben:

Jan Sibelius (1865 - 1957)

aus der „Blumensuite“, Cinq morceaux op. 85 (1916-17):

Nr. 1. Bellis (Kaunokki) (Presto, 1917). „Gänseblümchen“
Nr. 2. Oeillet (Neilikka) (Con moto, 1916). „Die Nelke“

Samstag, 16. Juni: Paul Schweinester (Tenor), Lech Napierala (Klavier)

Ein einzigartiges künstlerisches Erlebnis brachten zwei nicht nur perfekte, sondern auch musikalisch auf höchstem Niveau tätige Künstler. Ihre Aufgabe, nämlich "Magelone" von Johannes Brahms darzubieten, ist wegen der besonderen Anforderungen dieses selbst für Brahms singulären Werks Künstlern von höchstem Format vorbehalten. Dass unser bewährter diesmal in der linken Saalecke stehen musste, um rechts genügend Raum für die Aktivitäten des Sängers zu lassen, war wohlbegründet: Der Sänger brachte zwar 14 der insgesamt 15 von Brahms vertonten Lieder des Zyklus, hatte aber die original von Ludwig Tieck (1797) verfassten zu sprechenden Texte völlig neu formuliert und damit den hochromantischen Charakter der Texte "modernisiert", was genug Anlass zu einer über das reine Rezitieren weit hinaus gehenden schauspielerischen Darstellung war.

Der durchaus souveräne Sänger bewältigte auch diese Aufgabe in bewundernswerter Weise. Nach dem Ende gab es (wie sonst wohl nur bei Schuberts "Müllerin" oder "Winterreise") lang anhaltende aus der Erschütterung kommende Stille, bevor sich zaghaft und sich zum Orkan entwickelnder, lang anhaltender Applaus zu regen begann.

Alle Zuhörer waren sich einig, dass ein Liederabend wie dieser auch in der nahen Welt-Musikmetropole Wien höchst selten zu erleben ist.

Bei der Zugabe gesellte sich Paul Schweinester seinem Pianisten Lech Napierala direkt zur Seite (Foto rechts!).

Johannes Brahms (1833 - 1897)

Liebesgeschichte der schönen Magelone und des Grafen Peter von Provence, op. 33

Erzählstoff, der im Frankreich des 15. Jahrhunderts, basierend auf dem Umfeld von “Tausendundeine Nacht”, als Prosaroman entstand und ab 1535 ungemein populär wurde.

Ludwig Tieck schuf 1797 die bedeutendste literarische Bearbeitung, aus der Brahms 15 Romanzen vertonte.


Schweinester / Napierala
Zugabe: Brahms, Die Mainacht op. 43/2

Samstag, 1. September: Fortepiano-Abend Walter Riemer (Hammerflügel)


Kirche Oberrohrbach


Walter Riemer

Die jetzt 10 Jahre alte Kirche in Oberrohrbach, Bezirk Korneuburg, zeichnet sich durch eine einzigartige Akustik aus (von der architektonischen Meisterleistung ganz zu schweigen).

Unser Hammerflügel, zum ersten Mal in Oberrohrbach solo im Einsatz, der schon im heimatlichen Wohnzimmer hervorragend klingt, sorgte für ein einzigartiges Klangerlebnis, das auch vom Publikum, besonders nach der abschließenden e-Moll-Partita mit kaum enden wollendem Beifall ausdrücklich gewürdigt wurde (die pianistische Leistung eingeschlossen).

Die von Walter Riemer seit 2005 ausschließlich verwendete Bach-Stimmung (http://niederfellabrunn.at/ftp/bachstimmung.php) war diesmal erstmalig in dieser Akustik solo zu hören und trug das Ihre zu dem unglaublichen Klangerlebnis bei.

Das Programm war ein wenig an unseren Klavierschülern orientiert (von denen allerdings keiner im Publikum saß - lauter Erwachsene!). Sie spielen Bach zwangsläufig auf modernen Klavieren (sie haben kaum ein Cembalo zur Verfügung), spielen also Bach auf einem dem Cembalo noch wesentlich ferneren Instrument. Zumindest die beiden Suiten sind wohl jedem Klavierschüler im Laufe von einigen Jahren Unterricht bekannt (die Partiten allerdings sind wohl schon für die meisten außerhalb ihrer Reichweite).

Der Nachweis, dass es Bach sogar in einer Molltonart (c-Moll) gelingt, mit dem Rondeaux ein unübertrrefflich heiteres Stück Musik zustande zu bringen, wurde vom Publikum ausdrücklich gewürdigt.

Johann Sebastian Bach


Französische Suite Nr. 1 in d-moll BWV 812
Englische Suite Nr. 2 in a-moll BWV 807
Partita Nr. 6 in e-moll BWV 830


Zugaben:

aus der Partita Nr. 2 in c-moll BWV 826:

4 - Sarabande
5 - Rondeaux

Der frühere Pfarrer und "Bauherr" der Kirche, Msgr. Forsthuber, war diesmal wieder anwesend und nützte gerne die Gelegenheit, dem buchstäblich fast zur Gänze verbliebenem Publikum das Wichtigste über dieses einzigartige Bauwerk in überzeugender Form zu vermitteln.

Samstag, 29. September: Liederabend Megan Kahts (Mezzosopran), Herbert Faltynek
(historische Klarinette), Walter Riemer (Hammerflügel)

Singen wirkt nun einmal noch viel mehr als noch so gut Klarinette oder Klavier spielen! Und noch dazu so singen! Etliche der zahlreichen Zuhörer äußerten sich im Sinne "und so etwas wird einem in Oberrohrbach geboten!" Pfarrer Forsthuber, der nach Ende des Konzerts wieder den Interessierten die Geschichte des Kirchenbauwerks vermittelte, stellte Vergleiche etlicher erlebter Aufführungen in Oper und Konzert mit Megans "Parto-Arie" an: Nie habe er sie so eindrucksvoll gehört.

Und dies traf für den gesamten Abend zu. Rechts Diskussion der Ausführenden "Welche Zugabe?". Darunter Entgegennahme des nicht enden wollenden Applauses. Interessant war auch die Gegenüberstellung zweier Lieder von Lachner mit Vertonungen der selben Texte von Schumann und Mendelssohn

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791):
Als Luise die Briefe ihres ungetreuen Liebhabers verbrannte KV 520
Abendempfindung KV 523 (Dichter unbekannt)
Sigismund von Neukomm (1778 bis 1858):
Fantasie für Klarinette und Klavier
Joseph Haydn (1732 - 1809):
Kantate für Hammerflügel und Sopran "Arianna a Naxos" Hob. XVIb:2
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791):
"Parto, Parto", Konzertarie aus "La Clemenza di Tito" (mit obligater Klarinette)
Louis Spohr (1784 - 1859):
aus den Sechs deutschen Liedern op. 103
2. Zwiegesang (R.Reinick)
4. Wiegenlied (in drei Tönen) (Hoffmann von Fallersleben)
6. Wach auf (Dichter unbekannt)
Franz Lachner (1803 - 1890):
Frauen-Liebe und -Leben (Adelbert von Chamisso)
Robert Schumann (1810 - 1856):
aus Frauen-Liebe und -Leben op. 42 Nr. 1 „Seit ich ihn gesehen“
Franz Lachner (1803 - 1890):
Lyrisches Intermezzo (Heinrich Heine)
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 - 1847):
Auf Flügeln des Gesanges (Heinrich Heine)

Zugaben:
Robert Schumann (1810 - 1856):
aus "Myrthen" op. 25 (Text Rückert): Widmung
Gottfried von Einem (1918 - 1996):
Aus op. 105, Drei Aphorismen für mittlere Stimme und Klarinette Nr. 3
Welche Zugabe?

Faltynek / Riemer / Kahts

Klavier: Andreas Stein (Augsburg gegen 1780), Nachbau 1995 (Bausatz Zuckermann, USA)
(Original im Musikinstrumenten-Museum Leipzig)

Klarinette:
Rudolf Tutz (Innsbruck), Nachbau nach Heinrich Grenser d.Ä, um 1800

Samstag, 20. Oktober: Eggner-Trio: Georg, Florian und Christoph Eggner


Eggner Trio

Zugaben:

Aus Clara Schumanns Trio g-Moll für Klavier, Violine und Violoncello, op. 17, 3. Satz Andante – più animato
Aus Robert Schumanns Sechs kanonischen Stücken für Pedalklavier, Nr. 4, bearbeitet für Klaviertrio

Ein begeistertes Publikum füllte den Saal bis auf den letzten Platz und bekam eine singuläre Leistung zu hören. Nach der Pause ging Florian Eggner kurz auf die nun schon seit 2003 alljährliche Zusammenarbeit mit Niederfellabrunn ein, wobei besonders die intime Atmosphäre, die von kaum einem anderen Konzertveranstalter geboten wird, gelobt wurde, die eben auch den Ausführenden besondere Freude bereitet (und damit auch dem Publikum). Hervorgehoben wurde auch, dass Walter Riemer das Trio (wie auch viele andere junge Musiker!) noch am Ende ihrer Studienzeit nach Niderfellabrunn einlud.

Belohnt wurde all das neben den nicht sonderlich originellen Flaschen Bisamberger Weins mit einem interessanten frühen Druck von Haydns Klaviertrios (von denen schon einige bei uns erklangen).

Beethoven:

Klaviertrio op. 97 B-Dur (Erzherzog-Trio)

Schubert:

Klaviertrio B-Dur op. 99 / D 898