2019

Samstag, 30. März und Sonntag, 31. März: Eggner Duo
mit sämtlichen Violoncello/Klavier-Werken Beethovens

Ein schon von Studienzeiten an von den beiden Brüdern Florian und Christoph Eggner angestrebtes Projekt konnte endlich bei uns verwirklicht werden:

Beethoven erwies sich mit seinen Cello-Werken als ein ganz Neuer (und das durchgehend von der Jugend- bis zur Reifezeit), und die perfekte und leidenschaftliche Umsetzung brachte stürmischen Applaus. Nicht wenige Zuhörer äußerten sich begeistert in dem Sinn, dass sie selten eine derartige musikalische Leistung erlebt hätten, und das noch dazu in Niederfellabrunn.

Von "Hausmusik" sind die Sonaten meilenweit entfernt, aber auch die viel einfacheren Variationen, die ja sicher mit dem Ziel, weite Verbreitung zu finden, komponiert wurden, stellen sehr hohe Ansprüche.

Konzert am 30. März 2019:

Sonate für Klavier und Violoncello F-Dur, op. 5 Nr. 1 (1796)
Sonate für Klavier und Violoncello C-Dur, op. 102 Nr. 1 (1815)
Sonate für Klavier und Violoncello A-Dur, op. 69 (1807/08)

Zugabe:
Robert Schumann: Drei Fantasiestücke Op. 73, Nr. 2: Lebhaft leicht

Konzert am 31. März 2019:

Zwölf Variationen über das Thema „Ein Mädchen oder Weibchen” aus der Oper „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart für Klavier und Violoncello F-Dur op. 66 (1801)

Sieben Variationen über das Duett „Bei Männern, welche Liebe fühlen“ aus der Oper „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart für Klavier und Violoncello Es-Dur WoO 46 (1801)

Zwölf Variationen über ein Thema aus dem Oratorium „Judas Maccabäus” von Georg Friedrich Händel für Klavier und Violoncello
G-Dur WoO 45 (1796)

Sonate für Klavier und Violoncello g-Moll, op. 5 Nr. 2 (1796)
Sonate für Klavier und Violoncello D-Dur, op. 102 Nr. 2 (1815)

 

Zugabe:
Sergej Rachmaninow: Dritter Satz (Andante) aus der Sonate g-Moll op. 19

Eggner Duo Samstag
Applaus-Jubel am Samstag
Eggner Duo Sonntag
Bei der Zugabe am Sonntag: Rachmaninow

Samstag, 11. Mai: Bach zu Gast (Viola da Gamba)


Konzert mit Vazquez 1

Konzert mit Vazquez 2

José Vázquez (29 Jahre lang Gamben-Professor an der Musik-Uni Wien und international anerkannter Virtuose wie auch Sammler einer Fülle von alten Instrumenten (Orpheon-Sammlung), hat die Gambensonaten wohl hunderte Male mit Cembalo-Begleitung gespielt, aber mit unserem Fortepiano stand ihm (und dem Publikum) eine neue, faszinierende Erfahrung bevor. Zuletzt war er 1993 (!!) bei uns mit Baryton-Trios tätig.

In unserem Gesprächskonzert "Johann Sebastian Bach zu Gast" hörten wir José Vázquez auf seinem Instrument von Jakob Stainer (Absam in Tirol, aus 1671) gemeinsam mit Walter Riemer (Hammerflügel) mit den drei Sonaten für Viola da Gamba:

Sonate G-Dur BWV 1027
Sonate D-Dur BWV 1028
Sonate g-Moll BWV 1029

José Vázquez sprach zu jeder Sonate einführende Worte, am ausführlichsten über die erste, BWV 1027, die man durchaus als eine Art komprimierter Kurzfassung einer Passion ansehen kann.

Die Gambe, bald nach Bachs Zeit zunehmend in Vergessenheit geraten (und vom Violoncello abgelöst), wurde in den letzten Jahrzehnten wiederentdeckt und wegen ihrer ganz spezifischen Eigenschaften mehr und mehr auch in Konzerten einem interessierten Publikum vorgestellt.Unser Fortepiano

 

Näheres zur Viola da Gamba auf unserem Programm zu diesem Konzert: Programm190511 .

 

Der Bösendorfer-Flügel musste ganz bescheiden mit einem Eck-Standort vorlieb nehmen. Unser mahagoni-furnierter Hammerflügel (Nachbau 1995 nach Andreas Stein, Augsburg, ca. 1773) war dafür im Zentrum platziert.


Samstag, 1. Juni in Oberrohrbach: Johannes Bamberger (Tenor), Die schöne Müllerin


Der junge St. Pöltner Johannes Bamberger begann seine Gesangsausbildung an der Musikschule seiner Heimatstadt. Seit 2013 studierte er Sologesang an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, wo er sich den letzten Schliff als Liedsänger bei Florian Boesch holt (dort haben wir ihn auch gerade mit der "Müllerin" entdeckt, weil er durch seine jugendfrische Stimme auffiel). Da er auch in der Oper schon viel beschäftigt ist, war es gar nicht leicht, mit ihm einen Termin zu finden.

Ein Grund lag darin, dass er im Mai etliche Vorstellungen in Leonard Bernsteins "Candide" in der Kammeroper in der Hauptrolle sang.

Der Jubel im Publikum (nach über 20 Sekunden ergriffenen Stillschweigens nach dem letzten Lied) war grenzenlos.

Florian Boesch, jetzt Lied-Professor an der Musik-Uni Wien, hat 2001 im Schloss Niederfellabrunn eine umjubelte "Winterreise" gesungen.

Schubert-ZimmerWie die Zeichnung von Schuberts Freund Moritz von Schwind belegt, spielte Schubert selbst zu Hause auch noch 1821 auf einem dem unseren sehr ähnlichen Hammerflügel. Wenn auch zur Zeit der Entstehung der „Müllerin“ (1823) schon etwas größere Klaviere mit mindestens 6 Oktaven im Gebrauch waren, sind doch fast alle Lieder Schuberts auf einem Fünfoktaver ausführbar, allenfalls mit sehr wenigen Änderungen (Oktavierungen).

Davon ganz abgesehen: Schubert war in seiner Notation sehr genau (siehe Ausschnitt aus der "Müllerin": Halt!): Dynamik und Artikulation waren ihm besonders wichtig. Das moderne Klavier verleitet sehr zu einer oft deutlich abweichenden Spielweise; oft geht auch die diffizile Artikulation im übermäßigen Pedalgebrauch verloren, aber Lied“begleiten“ ist viel mehr als Unterlegen eines harmonischen Hintergrunds.

hALT

Franz Schubert (1797 - 1828): Die schöne Müllerin. Liederzyklus op. 25, D. 795 (1823), Text von Wilhelm Müller (1794 - 1827)

1. Das Wandern, 2. Wohin?, 3. Halt!, 4. Danksagung an den Bach, 5. Am Feierabend, 6. Der Neugierige, 7. Ungeduld, 8. Morgengruß, 9. Des Müllers Blumen, 10. Tränenregen, 11. Mein!, 12. Pause, 13. Mit dem grünen Lautenbande, 14. Der Jäger. 15. Eifersucht und Stolz, 16. Die liebe Farbe, 17. Die böse Farbe, 18. Trock’ne Blumen, 19. Der Müller und der Bach; 20. Des Baches Wiegenlied

Riemer / Bamberger

Riemer / Bamberger verbeugend
Applaus-Jubel

Samstag, 22. Juni: Viola da Gamba: Ute Groh



Beim Spielen

Als Zugabe wurde der der Matthäus-Passion nahe Adagiosatz der G-Dur-Sonate wiederholt.

Ute Groh: Interessanter Gegensatz zu José Vázquez (11. Mai im Schloss mit seinem rund 350 Jahre alten Instrument von Jakob Stainer aus Absam in Tirol aus 1671 mit einem "modernen", sehr wohlklingenden Nachbau gemeinsam mit Walter Riemer (Hammerflügel):

Johann Sebastian Bach:

Sonate G-Dur BWV 1027
Sonate g-Moll BWV 1029

Carl Philipp Emanuel Bach:

Sonate C-Dur Wq 136

J.S. Bachs Söhne kritisierten ja bekanntlich ihren Vater, der sein Leben lang seinem kontrapunktisch orientierten Kompositionsstil treu blieb und der einsetzenden Wandlung zum "galanten" Stil nicht folgte. Ein hübsches Beispiel dafür ist die Sonate des Sohns.

Näheres zur Viola da Gamba auf unserem Programm zum Konzert am 11. Mai: Programm190511 .

Konzert mit Ūte Groh 2


Samstag, 7. September: Anna Volovitch und Freunde


Ein vom Publikum mit Jubelrufen bedachtes Konzert, in dem Anna Volovitch im ersten Teil als Solistin brillierte, und zwar insbesondere durch ihre hinreißend musikalische Interpretation.

Der zweite Teil war dem selten gehörten Horntrio (op. 40) von Johannes Brahms gewidmet. Rafael dos Santos (Violine) und Marcus Schmidinger (Wiener Horn) brachten das bedeutende und schwierige Werk zu voller Wirkung - das Publikum war begeistert. Klick auf das Bild rechts bringt ein Video des dritten Satzes.

Johann Sebastian Bach (1685 - 1750)

Italienisches Konzert (Concerto nach italiaenischem Gusto) BWV 971Brahms - WWV

Franz Schubert (1797 - 1828)

Impromptus op. 90 D 899

Johannes Brahms (1833 - 1897)

Trio für Klavier, Violine und Waldhorn, op. 40

Zugabe: Brahms, Wiegenlied ("Guten Abend, gut' Nacht"), Op. 49, No. 4




Brahms spielte selbst mit Begeisterung Waldhorn (ventilloses Naturhorn), für das auch op. 40 komponiert wurde. Das Wiener Horn ist diesem Instrument klanglich noch sehr nahe. Brahms war auch Mitglied des noch heute existierenden Wiener Waldhornvereins (WWV). Nebenstehend Ausschnitt aus einem Foto des WWV (1883), Brahms mit Bart, Horn auf der rechten Schulter.


Samstag, 21. September: Duoabend mit Tomoko Mayeda (Violine), Walter Riemer (Fortepiano)

im Konzert Riemer/Mayeda

Die bedeutende Geigerin Tomoko Mayeda spielte auf ihrer Stradivari-Kopie (gebaut 2009 von Andreas Hellinge in Genf nach einem Original aus 1709) ein perfektes und höchst-musikalisch vorgetragenes Programm mit vier ganz besonderen Gustostückerln:

J.S. Bach (1685 - 1750):

Sonate Nr. 3 E-Dur BWV 1016

W. A. Mozart (1756 - 1791):

Sonate Nr. 18 G-Dur KV 301 (293a)

L. v. Beethoven (1770 - 1827):

Sonate Nr. 5 F-Dur op. 24 (Frühlingssonate)

F. Schubert (1797 - 1828):

Sonate D-Dur op. 137/1 D 384

Zugabe: A. Dworak: Scherzo aus der Sonatine in G-Dur

Nach dem Konzert kamen die Besucher wieder in den Genuss eines Kurzvortrags über die Kirche:

Der seinerzeitige Bauherr, Msgr. Franz Forsthuber, berichtete in seiner launigen Art (nicht zum ersten Mal) über Entstehung und an der Liturgie orientierten Gestaltung der 2008 geweihten Kirche. Alle Besucher lauschten mit Begeisterung!

Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass er, wann immer er Zeit hat, unsere Konzerte in "seiner" Kirche besucht. (Und auch gerne über die Kirche spricht).
Forsthuber



Samstag, 5. Oktober: Klaviertrio-Abend mit Florian Hasenburger (Violine),
Ute Groh (Violoncello) und Walter Riemer (Fortepiano)

Für dieses Konzert wurden drei der hörenswertesten Klaviertrios der früheren Winer Klassik ausgewählt!

Besonders der Höhepunkt, das Beethoven-Trio, löste einen Begeisterungssturm aus, der mit einer weiteren Beethoven-Zugabe belohnt wurde. Die einzigartige Akustik der Kirche in Oberrohrbach trug das Ihrige dazu bei.

Trio beim Applaus


Trio in Kirche
Riemer/Hasenburger/Groh

Haydn:

Klaviertrio C-Dur XV:27

Mozart:

Klaviertrio B-Dur KV 502

Beethoven:

Klaviertrio c-Moll op. 1/3

Zugabe: Beethoven: Menuett aus Klaviertrio Es-Dur op 38